Linde – Trotz starkem Euro über den Erwartungen
Die heute veröffentlichten Quartalszahlen des Industriegasekonzerns Linde fielen beim Umsatz und operativen Gewinn (EBITDA) etwas besser aus als von uns erwartet. Der Einfluss der Euro-Stärke war dennoch sehr stark. Ohne diese Währungseinflüsse wäre das EBITDA mit gut einer Milliarde Euro statt nur um 3,8 um ganze 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Alles in allem aber ein gutes Zahlenwerk, da nicht der gesamte operative Ergebniszuwachs durch negative Währungseffekte aufgezehrt wurde, wie von einigen Marktteilnehmern befürchtet.
Des weiteren bestätigte das Unternehmen seinen Ausblick für 2018. Zum geplanten Zusammenschluss mit Praxair gibt es nichts Neues. Das Management geht nach wie vor davon aus, dass die Transaktion trotz weitreichender Auflagen der Kartellbehörden im zweiten Halbjahr vollzogen werden kann.
Comdirect – Reger Börsenhandel sorgt für Rekord
Die gestiegene Volatilität an den Börsen in Kombination mit einer regen Handelaktivität der Privatkunden sorgte für einen Rekord bei den Transaktionen im abgelaufenen Quartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Zahl der abgewickelten Orders um 61 Prozent auf 5,9 Millionen. Positiv ist zu bewerten, dass trotz der gestiegenen Unsicherheit an den Börsen die Anzahl der neu eröffneten Depots um 51.000 gestiegen ist. Das B2B-Geschäft (Ebase) blieb wieder einmal ohne nennenswertes Wachstum. Das sollte erneut Forderungen des Marktes nach einem Verkauf dieses Bereichs aufkommen lassen.
Insgesamt präsentiert sich das Zahlenwerk der Comdirect sehr robust. Zwar hat das Management keinen dezidierten Ausblick gegeben. Es ist aber davon auszugehen, dass wegen der für dieses Jahr auch von uns erwarteten insgesamt höheren Volatilität die Handelsaktivitäten der Kunden hoch bleiben werden, was das Provisionsergebnis weiter ankurbeln sollte. Auch durch möglicherweise weiter steigende Zinsen kann die Bank durch ihren Einlagenüberhang mittelfristig profitieren.