Mit GEA hat heute Morgen ein weiterer deutscher Maschinenbauer seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Die Senkung der Ergebnisprognose für das laufende Jahr darf gerade deshalb als herbe Enttäuschung bezeichnet werden, da diese schon die dritte innerhalb der vergangenen zwölf Monate war. Das Vertrauen der Investoren in das Management hat damit einen weiteren Dämpfer erhalten.
Mit einer Bewertung des 16-fachen des operativen Gewinns und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22 auf Basis des für dieses Jahr zu erwarteten Ergebnisses ist die Aktie zudem nicht unbedingt günstig. GEA hat in einem wirtschaftlich positiven Umfeld zu viele hausgemachte Probleme. Auch die undurchsichtige und schwer zu führende Holding-Struktur des Konzerns ist sicherlich ein Faktor, der der Umsetzung einer klaren Strategie im Wege steht.
Zuletzt konnte sich der Aktienkurs von GEA durch den Einstieg von Paul Singer und Albert Frere als aktivistische Investoren stark erholen. Es bleibt jetzt zu hoffen, dass diese beiden genügend Stellschrauben im Unternehmen finden, mit denen sich der Wert des Unternehmens langfristig steigern lässt. Die Frage ist allerdings, wie lange es dauert, bis stärkere Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet werden und wann diese dann ihre Wirkung entfalten.
Die heutigen Quartalszahlen lagen weitgehend im Rahmen unserer Erwartungen. Einem etwas schwächeren operativen Ergebnis standen recht solide Auftragseingänge gegenüber, die „nur“ 2,5 Prozent unter dem Vorjahresquartal lagen. Auffällig ist, dass sich einerseits die operative Marge gegenüber dem sehr schwachen Vorjahresquartals nur marginal verbessert hat. Andererseits scheint sich die Nachfrage aus der zuletzt unter massivem Druck stehenden milchverarbeitenden Industrie etwas zu erholen. Es ist allerdings noch zu früh, um Entwarnung zu geben.