Die heute gemeldeten Ergebnisse des Industriedienstleisters Bilfinger zum abgelaufenen Quartal liegen weitgehend im Rahmen der bereits mehrfach reduzierten Markterwartungen. Mit größerer Spannung wurde daher der Ausblick des krisengeschüttelten Unternehmens auf das laufende Jahr erwartet. Hier hielt sich das Unternehmen hinsichtlich konkreter Zahlen allerdings sehr bedeckt. Dennoch kann man die Erläuterungen des Managements so deuten, dass man Licht am Ende des Tunnels sieht. Der bereinigte operative Gewinn soll im mittleren bis höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Das zumindest bewegt sich am oberen Ende unserer und der Erwartungen des Marktes, die bisher bei 55 bis 75 Millionen Euro lagen. Zum Vergleich, in 2017 wurde ein um Sondereffekte bereinigter operativer Gewinn von 40 Millionen Euro erzielt. Im Ausblick für 2018 sind bereits Anlaufkosten für Projekte – im wesentlichen im Industrial Service Sektor – enthalten.
Bilfinger scheint sich nun an seinen eigenen Haaren aus dem Sumpf der letzten Jahre zu ziehen. Insbesondere der Industrial Service Sector zeigt sich hier als Zugpferd. Nach dem Kursverfall in der Aktie in den vergangenen Wochen ist die Bewertung des Unternehmens zudem nicht mehr ambitioniert. Erst Recht nicht, wenn man als Investor darauf setzt, dass die Restrukturierung gelingt und so schon 2019 ein operativer Gewinn von 160 Millionen Euro in den Büchern stehen könnte. Dann würde die Aktie mit dem 11-fachen des operativen Gewinns und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 gehandelt. Preist man dann noch den Discount für das Öl- und Gas-Exposure des Konzerns weniger stark ein, hätte die Aktie durchaus wieder Luft nach oben.