Adidas – Nicht mehr Wachstum um jeden Preis
Während der Umsatz des ersten Quartals des Sportartikelherstellers exakt im Rahmen unserer und der Erwartungen des Marktes lag, übertraf der operative Gewinn die Erwartungen um fast zehn Prozent. Zur Ergebnissteigerung trug im wesentlichen die Kernmarke Adidas bei, während Reebok erwartungsgemäß weiter schwach blieb. Regional kamen die stärksten Wachstumsimpulse aus Nordamerika und China. Bereinigt um die Währungseffekte durch den schwachen US-Dollar wäre der Umsatz in den USA um sage und schreibe 20 Prozent gestiegen.
Positiv aber ist in jedem Fall zu bewerten, dass sich nach Jahren des Wachstums um jeden Preis nun der Fokus auf qualitativ höherwertiges Wachstum auszahlt, was sich in der hohen Marge von 13,4 Prozent widerspiegelt. Vor diesem Hintergrund scheint es für uns fast schon konservativ, dass das Management die Gesamtjahresprognose nicht bereits jetzt angehoben hat. Hier ist Adidas wohl bewusst vorsichtig, stehen doch mit der Fußball-WM in Russland erhebliche Marketingaufwendungen im zweiten Quartal an. Darüber hinaus dürften sich die Wechselkurseffekte auch im weiteren Jahresverlauf als Belastungsfaktor erweisen.
MTU – Trotz Euro-Stärke und Airbus-Problemen weiter auf Kurs
Die Quartalszahlen des Flugzeugtriebwerkherstellers lagen beim Umsatz im Rahmen der Erwartungen, der operative Gewinn allerdings lag auch hier fast zehn Prozent über unseren Schätzungen. Dies ist angesichts der negativen Währungseffekte durch die Euro-Stärke sowie den Probleme des MTU-Partners Pratt & Whitney bei den Triebwerken für den A320neo bemerkenswert. Allein im zivilen Instandhaltungsgeschäft wäre der Umsatz ohne Wechselkurseffekte um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Bedingt durch die Dollar-Schwäche verblieben hier lediglich fünf Prozent. Da das Management seine Prognose für das Gesamtjahr beibehalten hat und insbesondere weiter von einem 30-prozentigen Wachstum für 2018 im zivilen Seriengeschäft ausgeht, dürften die Probleme beim A320neo behoben sein.